Der erste Schritt hin zu einem Radgesetz war mehr als nur erfolgreich. Anstatt der geforderten 25.000 Stimmen für die Zulassung eines Volksbegehrens wurden bayernweit 100.000 gesammelt. 500 davon allein in Lindau (und zwar der Stadt Lindau, im Landkreis waren es noch mehr).
An 100 Orten in Bayern wurden am Mittwoch, den 16.11. die Unterschriftenbögen persönlich an die jeweilige Stadtverwaltung übergeben. In Lindau überreichte Andrea Künst der Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons zusammen mit einigen Unterstützer:innen die 500 Unterschriften.
Der nächste Schritt ist nun das Volksbegehren. Hierzu müssen innerhalb von zwei Wochen eine Million Menschen sich die Zeit nehmen, in das Rathaus ihres Wohnorts zu gehen und dort unterschreiben. Das genaue Datum legt das bayrische Innenministerium fest. Es wird voraussichtlich im Frühling oder Sommer sein.
Zu beachten: Auch diejenigen, die schon bei den ersten 100.000 Unterschriften dabei waren, müssen noch einmal unterschreiben!
Warum ist das Radgesetz so wichtig? Auch wenn der Radverkehr in den letzten Jahren eine höhere Aufmerksamkeit erfährt, wird das Fahrrad als Alltagsverkehrsmittel immer noch zu wenig gefördert. Gegenüber dem Auto erfährt das Rad zu wenig Aufmerksamkeit von Kommunen und Planungsbehörden. Dies liegt nicht immer nur am Willen der einzelnen Akteure, sondern auch an gesetzlichen Bestimmungen, die dem Rad ein Schattendasein aufzwingen. Das Gesetz wird es den einzelnen kommunalen Akteuren erleichtern, den Radverkehr stärker zu fördern.
Warum ist das Radgesetz auch für zu Fuß Gehende wichtig? Aktuell stehen Fußverkehr und Radverkehr oft in einer Konkurrenzsituation. Entweder sind Wege von vorneherein schon für beides ausgelegt oder Radfahrende weichen aus Selbstschutz auf Wege aus, die eigentlich dem Fußverkehr vorbehalten sind. Eine bessere Radinfrastruktur würde dem entgegenwirken.
Weitere Informationen zum Radentscheid gibt es auf der Website: https://radentscheid-bayern.de/